Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vorlesung SOME B - Theorie und Praxis von Social Media-Kommunikation B statt (Leitung: Prof. Annie Waldherr).
Veranstaltungsort: Hörsaal 3 2A211 2.OG UZA II Geo-Zentrum und hybrid via Zoom
Thema: Personalisierung und Emotionalisierung im Social Media Wahlkampf
Da Social Media einen ungefilterten Zugang zur Öffentlichkeit bietet, ist es prädestiniert für die politische Personalisierung, bei der persönliche Qualitäten mehr als Sachthemen oder politische Positionen betont werden. Charakteristisches Merkmal der politischen Personalisierung auf Social Media ist ihre Multimodalität, denn Personalisierung wird hier v.a. über die Kombination von Bild und Text angestrebt. Da sich politische Personen visuell konkreter und ‚greifbarer‘ darstellen lassen als über ihre abstrakten politischen Positionen erleichtern Bild-Posts die Informationsaufnahme, tragen zur Emotionalisierung bei und erhöhen das Audience Engagement. Dennoch ist die spezifische Rolle der visuellen Post-Inhalte für die Personalisierung und Emotionalisierung der Wahlkampfkommunikation noch immer wenig erforscht: Welche Strategien des visuellen und multimodalen „Erzählens“ nutzen die Kandidaten der politischen Parteien zur Personalisierung im Bundestagswahlkampf 2021 auf den reichweitenstarken Social Media-Plattformen Facebook und Instagram? Wie tragen Bild und Text zur Emotionalisierung der Wahlkampfkommunikation bei? Welche Emotionen zeigen politische Kandidat*innen in ihren Bild-Posts? Und welche artikulieren sie im Text? Auf Basis einer Kombination aus manuellen und automatisierten Inhaltsanalyseverfahren und Automated Emotion Detection liefert der Vortrag Ergebnisse zu diesen Fragen.
Zur Person
Prof. Dr. habil. Stephanie Geise ist Expertin für Politische Kommunikation, Digitale Kommunikation und Medienwirkungen. Sie ist Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Innovative Methoden am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität Bremen.
Stephanie Geise leitet seit 2019 das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt «Remixing Multimodal News Reception», das kognitive und emotionale Wirkungen der Rezeption multimodaler politischer Nachrichten untersucht. In verschiedenen Forschungsprojekten hat sie Befragungsmethoden mit innovativen, computerbasierten Tracking-Methoden (z.B. Eyetracking) kombiniert (z.B. Geise 2011), um Medienwirkungen auf politisches Handeln zu untersuchen. Zuvor hat sie ein von der Friede-Springer Stiftung gefördertes Forschungsprojekt geleitet, in dem sie Wirkungen der medialen Protestberichterstattung auf politische Einstellungen und die Partizipationsbereitschaft untersucht hat (Geise, Heck, Panke 2020; Geise, Panke, Heck 2021). In einer Reihe von Studien hat sie die politische Kommunikation im Wahlkampf untersucht, zuletzt im Auftrag der Landesmedienanstalten. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Buchpublikationen sowie in nationalen und internationalen Fachzeitschriften publiziert.
Weitere Informationen zum aktuellen DFG-Projekt finden Sie unter folgendem Link.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt für die Landesmedienanstalten (Vielfaltsbericht 2021, S. 58-64)
Teilnehmerregistrierung für alle Interessierten
Bitte melden Sie sich per E-Mail bei Sarah Epp-Kampl: sarah.epp-kampl@univie.ac.at Sie erhalten dann den Teilnahme-Link für den Gastvortrag, wenn Sie online teilnehmen wollen.
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